Schweizer Zentralisierung abgeschlossen

In Deutschland sind danach Dienstleistungsbestandteile der Programmierung sowie der deutschsprachige Kundendienst direkt unter dem Dach der Schweizer Aktiengesellschaft. Ein weiteres Unternehmen erledigt bereits seit über zwei Jahren Teile der Anlegerbetreuung, des Marketings sowie Planungsdienste für die Gründungsaktionärin und die Schweizer Aimondo-Zentrale. Der Übergang erfolgte nahtlos. Plan ist es, auch dieses Unternehmen formell als solches oder dessen Aufgaben zu integrieren. Damit ist dann die operative Gesamtstruktur noch schlanker, also auch für das künftige Börsenlisting als ganzheitliches Gebilde bestens gerüstet.

René Grübel, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Aimondo AG erklärte bereits vor einigen Wochen in einer Pressemitteilung: “Die Ausrichtung Aimondos war vom ersten Tag an international. Jetzt beginnt die Fokussierung auf die europäischen Märkte Früchte zu tragen. Dadurch wird neben der Erschließung zusätzlicher Absatzkanäle auch die Stabilität unabhängig von lokalen Entwicklungen verbessert. Zudem hat die Schweiz weltweit einen erstklassigen Ruf als verlässlicher, innovativer und vertrauenswürdiger Digitalpartner.“ Nicht zuletzt zählt Zürich im diesjährigen Ranking der «Economist»-Gruppe mit Platz 3 hinter Wien und Kopenhagen zu den weltweit lebenswertesten Städten.

Dass die Rechtverwaltung der Software weiterhin bei der Gründungsgesellschafterin TTIP Ltd. in Nicosia bleibt, hat für Aimondos Gründer Tradition und wird durch die entwicklerfreundliche IP-Regelung der Republik Zypern begünstigt. So soll die weitere Produktentwicklung in Zürich neben Düsseldorf in der Digitalhochburg Limassol der internationale Teil des Entwicklerteams einen attraktiven Lebens- und Koordinationsort vervollständigt werden. Heinrich Muller, Gründer und CEO betont: „Für den weiteren Ausbau des von mir schon seit gut zehn Jahren programmierten Kerns Künstlicher Intelligenz sind die besten Fachleute gefragt. Und die ziehen wir leichter in den Mittelmeerraum als nach Deutschland und günstiger als in die Schweiz. Zudem ist das regulatorische Umfeld gerade für den Bereich IP (Anm.: Intellectual Property) und auch für internationale Investoren eine ganz besonders interessante Destination. Das Copyrightmanagement lag ohnehin bereits seit 2016 in der Gründungsgesellschaft der Aimondo AG. Seit 2018 halten wir das rechtliche Gerüst für eine dortige Technologie-Entwicklung bereits als eigene Gesellschaft vor.“

Damit ist die Grundstruktur klar und für die Unternehmenspartnerschaften rechtlich und wirtschaftlich sehr transparent. Die Aimondo AG in Zürich bildet den Kopf und die Vertriebe in den einzelnen Ländern arbeiten ihr zu. Ebenso wie die Entwicklungsteams. Die zum Teil weltweit aufgestellten Geschäftskunden haben es administrativ und rechtlich nur noch mit einer zentralen Stelle zu tun. Die aktive praktische Betreuung findet weiter landessprachlich vor Ort oder von dediziert zugeordneten Länderdesks aus statt.

In einer Zeit, in der sich ohnehin die Frage nach einer physischen Zentrale nicht mehr stellt, ist das eine Bridge-Struktur hin zum global vernetzten virtuell strukturierten Unternehmen. „Der beste Ort zum Arbeiten ist der, den ich mir selbst aussuche“ findet der Harvard-Professor Raj Choudhury im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin brandeins (Ausgabe 4/22). Ob es dafür einer physischen Zentrale bedarf, steht zur Diskussion. Und ob diese dann in Düsseldorf, Zürich, Limassol oder völlig virtuell angelegt ist, wird sich zeigen. Die baltischen Statten verfolgen mit der e-citizenship einen sehr interessanten Ansatz, den neuen digital organisierten Unternehmen eine virtuelle Heimat zu bieten.

Stephan A. Jansen, Professor für Management, Innovation und Finanzierung an der Karlshochschule in Karlsruhe und Stiftungsgastprofessor für Urban Innovation an der Universität der Künste Berlin ergänzt lässt sich von der brandeins so zitieren: „Es wird einerseits analoger, also kopräsenter in der Zentrale, die gleichzeitig Event-Fläche, Gastronomie, Bar, Tanzsaal, Sportclub, Universität, Design- und Medienhaus ist. Und die Unternehmen werden andrerseits einen klugen digitalen Zwilling erhalten, mit dem man sich in seinem heimeligen Büro mit Haustieren, Pflanzen und professionelleren Heimvideostudios ungestört und selbstbestimmt verwirklichen kann – genau so, als wäre man vor Ort. Auch wenn die einen noch nie davon gehört haben und die anderen es schon nicht mehr ernst nehmen: Metaversen könnten als digitaler Zwilling tatsächlich eine Zukunft haben.“

Bis auf das technische Kernteam, so sagt Müller ist es so: „Die Leute, die wir wollen, haben schon einen Job. Deshalb müssen wir ihnen etwas bieten, das ihnen kein anderer bietet.“ Und orientiert sich dabei auch an Elise Müller von Spryker, die dort neue Arbeitswelten verantwortet. Heute können dort alle knapp 500 Beschäftigten arbeiten, von wo und wann sie wollen. Die Rangfolge laut Müller ist: „Remote First, alle Meetings finden digital statt“ Elise Müller selbst sitzt beim Videogespräch mit brandeins im T-Shirt vor dem Rechner, im Hintergrund sattgrüne Vegetation. Sie hatte sich von San José, Costa Rica, zugeschaltet.

Eine Arbeitsweise die ihr Namensvetter bei Aimondo ebenfalls auch selbst praktiziert. Seit Jahren schaltet er sich in Dauerkonferenzen mit den Teams zusammen. Aus Düsseldorf, Wien, Los Angeles oder Nikosia. In einer klassischen Struktur wäre er wohl Bürgermeister eines Global Village im Modell des MIT Professors Marshall McLuhan, der den Begriff schon vor 60 Jahren in seinem Buch „Die Gutenberg-Galaxis“ prägte.

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